Gestalten mit Tapeten

Kleine Farbenlehre

Unsere Wohnung soll nicht nur zweckmäßig, sondern vor allem behaglich sein. Dabei spielen Farben eine entscheidende Rolle. Alle Gegenstände im Raum, insbesondere die dominierenden Wand- und Deckenflüchen, prägen als Farbträger unsere Gefühle und Stimmung. Es lohnt sich daher, Farben für unser Wohlbefinden einzusetzen.

 

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Wie entsteht Farbharmonie?

Reine Farbe wird man selten großflächig kombinieren. Harmonie entsteht durch Ähnlichkeiten, durch Mischen. Gelb, Rot und Blau sind Grundfarben, die nicht durch Mischung anderer Farben zu erzielen sind (Bild 1). Grün, Orange, Violett werden dagegen aus jeweils zwei Grundfarben, nämlich Blau + Gelb, Gelb + Rot, Rot + Blau ermischt. Die so erzeugten Komplementärfarben stehen im maximalen Kontrast zu je einer Grundfarbe. "Lauter" geht's nicht! jetzt stehen 6 Farben zur Wahl (Bild 2). Durch Mischung zweier benachbarter Farben laßt sich die Zahl nochmals verdoppeln (Bild 3), und so weiter. Wir erhalten auf diese Weise eine immer größere und feiner abgestufte Farbpalette.

Ein anderer Weg, die Skala zu erweitern, ist die Aufhellung mit Weiß bzw. Abdunkelung mit Schwarz. Durch Abdunkelung einer Mischung aus der Gelb-Rot-Reihe entsteht z. B. die Wohnfarbe Braun, die durch Weiß wieder zu Beige aufgehellt werden kann. Die Kontrast-Farben liegen im Farbkreis gegenüber den Farben, aus denen Braun gemischt wird, also im grünen bis blauvioletten Bereich. Wer das braune Spektrum verlassen will findet hier "schwach komplementäre" Töne, die nicht aufdringlich wirken. Durch jedes Mischen, Aufhellen (Pastell) und Abdunkeln (Erdtöne) werden die ursprünglichen Tonwerte abgeschwächt. Eines sollte man möglichst vermeiden: das Mischen von Mischungen. Tapeten-Kombinationen sind nur dann farbrichtig, wenn sie vom Hersteller so konzipiert wurden. Wer seine Räume farblich neu gestalten will muß sich entscheiden, ob er "Ton in Ton" oder kontrastreich wohnen möchte.?

Die angenehmste Wirkung wird erreicht, wenn eine Farbe vorherrscht, verwandte Farben größere Flachen einnehmen und starke Kontraste auf kleinen Raum beschrankt bleiben. Laute Töne bauen starke Spannungen auf und können den Raum total verwandeln - auch zu seinem Nachteil. Sie müssen deshalb gekonnt eingesetzt, inszeniert werden. Im Zweifelsfalle kann man sich vom Raumausstatter oder Malermeister fachmännisch beraten lassen.